Hypnose als Ergänzung zur herkömmlichen Bulimie-Therapie
Die Essstörung Bulimie ist eine psychische Erkrankung, die mit Heißhungerattacken und anschließendem Erbrechen verbunden ist. Betroffene leiden oft jahrelang unter dieser Krankheit, bevor sie Hilfe suchen. Die herkömmliche Therapie besteht aus psychotherapeutischen Gesprächen und der Behandlung eventueller Begleiterkrankungen.
In den letzten Jahren hat sich Hypnose als Ergänzung zu dieser Therapie etabliert. In diesem Artikel erklären wir, was Hypnose ist, wie sie bei Bulimie helfen kann und was man beachten sollte.
Was ist Hypnose?
Hypnose ist ein therapeutisches Verfahren, bei dem der Patient in einen tranceähnlichen Zustand versetzt wird. Dabei ist er weder bewusstlos noch schläft er. Vielmehr ist er sehr entspannt und konzentriert. In diesem Zustand ist es möglich, das Unterbewusstsein des Patienten anzusprechen und ihm positive Botschaften zu vermitteln.
Die Macht des Unterbewusstseins ist sehr groß. Oftmals sind es negative Glaubenssätze und Gedankenmuster, die das Verhalten eines Menschen bestimmen. Mit Hilfe der Hypnose können diese Muster aufgelöst und positive Verhaltensweisen gefestigt werden.
Wie kann Hypnose bei Bulimie helfen?
Bulimie ist eine Essstörung, die oft mit einem gestörten Selbstbild einhergeht. Die Betroffenen fühlen sich unwohl in ihrer Haut und versuchen, ihr Gewicht durch Erbrechen zu kontrollieren. In der Hypnose kann das Selbstbewusstsein gestärkt und das Selbstbild korrigiert werden. Negative Glaubenssätze wie „Ich bin zu dick“ oder „Ich bin nicht leistungsfähig“ können aufgelöst und durch positive Botschaften ersetzt werden.
Auch die Heißhungerattacken lassen sich mit Hilfe der Hypnose eindämmen. Es können Techniken vermittelt werden, um mit den emotionalen Auslösern umzugehen und alternative Verhaltensweisen zu etablieren.
Wie läuft eine Hypnosesitzung ab?
Eine Hypnosesitzung besteht aus mehreren Schritten. Zunächst wird ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten geführt, um dessen individuelles Problem zu erörtern. Anschließend wird der Patient in einen entspannten Zustand versetzt. Der Hypnotiseur spricht dabei sanft und beruhigend auf den Patienten ein, um ihn in einen tranceähnlichen Zustand zu versetzen.
In diesem Zustand können dann positive Botschaften vermittelt werden. Der Patient fühlt sich dabei sehr wohl und ist immer in der Lage, das Geschehen zu kontrollieren. Die Hypnose endet, indem der Hypnotiseur den Patienten wieder langsam aus dem tranceähnlichen Zustand zurückführt.
Was sollte man bei einer Hypnosesitzung beachten?
Grundsätzlich sollte man sich vor einer Hypnosesitzung bei einem seriösen Therapeuten informieren und nicht zu einem Anbieter gehen, dessen Qualifikation unklar ist. Außerdem sollten Sie immer offen und ehrlich gegenüber dem Therapeuten sein und ihm alle Informationen geben, die er benötigt, um individuelle Lösungen zu entwickeln.
Während der Hypnose sollten Sie Ihr inneres Erleben kritisch beobachten. Sie sollten jederzeit in der Lage sein, die Hypnose abzubrechen oder zu pausieren. Machen Sie sich aber keine Sorgen: Sie werden nicht willenlos manipuliert oder zu Dingen gezwungen, die Sie nicht möchten.
Wie viele Hypnosesitzungen sind notwendig?
Die Anzahl der Hypnosesitzungen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen davon, wie stark die individuellen Beschwerden ausgeprägt sind, zum anderen davon, wie gut der Patient auf die Hypnose anspricht. In der Regel sind jedoch mehrere Sitzungen notwendig, um nachhaltige Veränderungen zu erzielen.
Ist Hypnose eine Alternative zur herkömmlichen Psychotherapie?
Hypnose ist keine Alternative zur herkömmlichen Psychotherapie, sondern eine Ergänzung. Es handelt sich dabei um eine Methode, die in Verbindung mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt wird. Vor allem bei Essstörungen wie Bulimie hat sich die Kombination aus psychotherapeutischen Gesprächen und Hypnose bewährt.
Fazit: Hypnose ist eine vielversprechende Ergänzung zur herkömmlichen Bulimie-Therapie. Durch Hypnose können negative Gedankenmuster aufgelöst und positive Verhaltensweisen gefestigt werden. Wichtig ist jedoch, sich vor einer Hypnosesitzung von einem qualifizierten und seriösen Therapeuten beraten zu lassen.
FAQ
Ist Hypnose gefährlich?
Nein, Hypnose ist nicht gefährlich. Sie ist eine Therapiemethode, die von qualifizierten Therapeuten eingesetzt wird und bei der der Patient zu keiner Zeit in Gefahr ist.
Wie lange dauert eine Hypnosesitzung?
Eine Hypnosesitzung dauert in der Regel zwischen 60 und 90 Minuten.
Muss man für eine Hypnosesitzung bestimmte Voraussetzungen erfüllen?
Nein, für eine Hypnosesitzung müssen keine bestimmten Voraussetzungen erfüllt werden. Allerdings sollten Sie bereit sein, sich auf die Methoden einzulassen und Ihrem Therapeuten alle Informationen geben, die er benötigt.
Kann Hypnose auch bei anderen Essstörungen helfen?
Ja, Hypnose kann auch bei anderen Essstörungen wie Anorexie oder Binge-Eating-Störungen helfen. Hierbei sollten jedoch immer individuelle Lösungen gefunden werden.