Die Schilddrüse verstehen.

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Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft

Während  einer Schwangerschaft muss die Schilddrüse den erhöhten Hormonbedarf ausgleichen.

Damit das Halsorgan im Körper der Mutter mehr Energie bereitstellen kann, erhöht es die Ausschüttung der Hormone T3 (Triiodthyronin) und T4 (Thyroxin (T4).

Beide Schilddrüsenhormone spornen den Stoffwechsel an und fördern die Fötus-Entwicklung.

Bei sieben Prozent der gebärfähigen Frauen liegt eine Schilddrüsenunterfunkion vor.

Eine unbemerkte Hypothyreose kann in der Schwangerschaft zu Entwicklungsstörungen beim Kind führen.

Warum kann eine Unterfunktion das Kind gefährden?

Bis zu 3.500 Kinder sind jedes Jahr in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung gefährdet, weil schwangere Frauen an einer Schilddrüsenunterfunktion erkranken.

Droht ein Mangel an  Schilddrüsenhormonen, feuert die Hypophyse die Schilddrüse zur vermehrten Ausschüttung von TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) an.

Diesen Prozess bezeichnen Mediziner als latente Hypothyreose. Zwar bewegen sich die Schilddrüsenwerte noch im Normalbereich, doch ein erhöhter TSH-Wert signalisiert die Anstrengungen des Organismus, dem Hormonmangel entgegenzuwirken.

Sinken die T3- und T4-Werte allerdings ab, hat sich die Hypothyreose manifestiert und es besteht die Gefahr von tiefgreifenden geistigen und körperlichen Fehlentwicklungen.

Sind Babys unterversorgt, drohen schwerwiegende Schädigungen wie Intelligenzminderung oder Wachstumsstörungen.

Ist eine Autoimmunentzündung wie Hashimoto-Thyreoiditis ursächlich für eine Schilddrüsenunterfunktion, steigt das Risiko für Früh- und Fehlgeburten.

Weitere Schilddrüsenerkrankungen während und nach der Schwangerschaft:

 

  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Schilddrüsenvergrößerung, Kropf (Struma)
  • Schilddrüsenentzündung nach der Geburt (Post-Partum-Thyreoiditis)

Hier gelangen Sie zu sehr interessanten Informationen, wie Sie die Schilddrüsenunterfunktion gesund therapieren können.

Wie erkennt man eine Hypothyreose in der Schwangerschaft?

Eine Unterfunktion der Schilddrüse äußert sich mit Symptomen wie Antriebsschwäche, Konzentrationsabfall oder Müdigkeit.

Doch all diese Beschwerden können auf auch die Schwangerschaft zurückgehen. Da es keine eindeutigen Symptome für eine Hypothyreose gibt, ist eine Funktionsstörung der Schilddrüse nur über die Hormonwerte im Blut feststellbar.

Um eine chronische Schilddrüsenentzündung wie Hashimoto zu diagnostizieren, müssen bestimmte Antikörper nachgewiesen werden.

Der TSH-Wert ist ein wichtiger Parameter für Schilddrüsenfehlfunktionen, deshalb ermitteln viele Mediziner diesen Wert bei schwangeren Frauen.

Daneben erfolgt noch die Bestimmung eines freien Hormons, was entweder T3 oder T4 sein kann. Besteht ein Verdacht, etwa weil in der Familie Schilddrüsenerkrankungen aufgetreten sind, ist eine Analyse der TSH-Konzentration dringend empfehlenswert.

Bei einer Überfunktion  zeigen sich hingegen Symptome wie Gewichtsverlust, innere Unruhe oder Herzrasen. Besteht bereits eine Schilddrüsenüberfunktion, ist eine Schwangerschaft oft gar nicht möglich.

Wie wird eine Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft therapiert?

Zur Therapie einer Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft verordnet der Arzt das künstliche Schilddrüsenhormon Levothyroxin in Tablettenform.

Bei korrekter Dosierung kann sich das Kind normal entwickeln, allerdings ist eine engmaschige Kontrolle der Schilddrüsenwerte unabdingbar, um die Dosis aufgrund des steigenden Hormonbedarfs gegebenenfalls anzupassen.

Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft mit Schilddrüsenhormonen therapiert wurden, erhalten zusätzlich eine um etwa 1/4 – 1/3 höhere Levothyroxin-Dosis.

Die Schilddrüsenmedikamente dürfen nicht vorzeitig abgesetzt werden, sonst besteht die Gefahr geistiger und körperlicher Schädigungen beim Ungeborenen, da die Schilddrüse von Föten erst ab der 12. Schwangerschaftswoche selbst Thyroxin produzieren kann.

In der Schwangerschaft und Stillzeit ist eine Schilddrüsenhormonbehandlung unbedenklich, allerdings dürfen nuklearmedizinische Untersuchungsmethoden mit radioaktiven Substanzen wie die Szintigrafie während dieser Zeit nicht durchgeführt werden.

Nach einer Behandlung mit der Radiojodtherapie sollten Frauen mindestens vier bis sechs Monate warten, wenn sie eine Empfängnis planen.

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